[Deutscher Songtext zu „Speak Now (Taylor’s Version) [Prologue]“]PrologWenn ich an das Speak Now Album zurückdenke, bekomme ich einen Kloß im Hals. Ich habe das Gefühl, dass das immer so bleiben wird, denn in dieser Zeit habe ich so lebhaft geschienen mit dem letzten Licht der untergehenden Sonne meiner Kindheit. Ich habe dieses Album komplett selbst geschrieben, als ich 18 bis 20 Jahrе alt war. Ich habe darüber gesprochеn, wie ich finde dass dieser Lebensabschnitt der emotional turbulenteste im Leben sind. Vielleicht spreche ich dabei aber auch nur über mich selbst.

Vielleicht sind es auch nur die idealistischsten, hoffnungsvollsten Jahre. An diesem Punkt in meinem Leben hatte ich mein zweites Album Fearless veröffentlicht. Es war der Durchbruch, den ich mir immer erträumt hatte, und es katapultierte meine Karriere zu einem neuen Erfolg. Aber damit kamen auch Wellen von Höhen und Tiefen und Wachstumsschmerzen. Währenddessen musste ich auch die Meilensteine und Kontrollpunkte einer normalen Teenager-Entwicklung erfahren. Ich hatte mich katastrophal verliebt; mein Herz wurde fast gebrochen; ich zog aus aus meinem Elternhaus und in ein neues Apartment; ich hängte Fotos an die Wand und dekorierte meinen neuen Lebensraum, in dem ich weinte und kicherte und quatschte und träumte. Manchmal fühle ich mich wie eine Erwachsene, aber oft wollte ich nur zurück zu meinem Kindheitsbett, in dem mir meine Mutter Geschichten vorlas, bis ich einschlief.

In dunkleren Zeiten war ich geplagt von dem Zweifel, der laut um meinen Aufstieg und meine Erfolge als Künstlerin wirbelte. Ich habe versucht, etwas zu kreieren, was genauso gut war wie das meist gefeiertes Country Album aller Zeit, während ich direkt mit intensiver Kritik umgehen musste. Ich wurde öffentlich für meine Stimme richtig fertig gemacht und zum ersten Mal mit der ärgerlichen Frage, die mir bis zu diesem Tag gestellt wird, konfrontiert: Schreibt sie ihre Songs wirklich selbst. Spoiler: Ich tue es wirklich.

Seitdem wurde ich resistenter gegenüber öffentlicher Kritik und der Zynik, mit der viele meiner Musik entgegneten. Damals machte es mich ebenbürtig. Die Stimmen in meinem Kopf sagten mir, dass ich die perfekte Chance ruiniert hatte. Ich war nicht gut genug, ich habe alles gegeben und es hat nicht gereicht.

Ich wollte besser werden, mich selbst herausfordern, und meine Fähigkeiten als Songwriterin, Künstlerin und Performerin fördern. Ich wollte nicht einfach nur Respekt und Akzeptanz in der Branche; ich wollte es verdienen. Um mich diesen Dämonen zu stellen, unterzog ich mich umfangreiches Gesangstraining, das die Art und Weise des Albums komplett definieren würde: Ich entschied mich dazu, es komplett selbst zu schreiben. Ich dachte, sie könnten meinen Co-Writern nicht die ganze Ehre geben, wenn es keine gäbe. Aber das brachte eine neue Herausforderung mit sich: es musste wirklich gut sein. Wenn es das nicht gewesen wäre, hätten meine Kritiker Recht.

Ich hatte keine Ahnung, wie sehr mich dieser Schmerz verändern würde. Dass dies der Beginn vieler kreativer Entscheidungen war, die ich als trotzige Reaktion auf Rückschläge traf. Dass meine Sturheit angesichts von Zweifeln und Dissidenten mein Bewältigungsmechanismus für meine gesamte Karriere werden würde. Dieses Muster, rebellisch zu sein, wenn ich mich gebrochen fühle. Das ist genau der Grund, warum ihr genau diese Worte liest, und ich dieses Album jetzt neu veröffentliche.

Ich hatte mein erstes weltweites Skandal (mein Mikrofon wurde mir vor der ganzen Welt weggenommen). Ich erfuhr, wie komisch es war, einen Jungen kennenzulernen, während Paparazzi das Auto umzingelten. Medien kontaktierten meinen Publizisten für ein öffentliches Statement, wieso zwei Teenager Schluss machten. Das sind komische Erfahrungen an jedem Punkt im Leben, aber nur noch surrealer, wenn man erst 19 ist.

Ich hatte das nagende Gefühl, dass ich in den intensivsten Momenten meines Lebens erstarrt war. Ich hatte nichts öffentlich gesagt. Ich weiß immer noch nicht, ob es ein Instinkt war, nicht unhöflich wirken zu wollen, oder einfach nur überwältigende Angst. Aber ich habe darauf geachtet, dass ich in diesen Songs alles sage. Ich beschloss, das Album Speak Now zu nennen. Es war eine Anspielung auf den "Sprich jetzt oder halte für immer deinen Frieden"-Moment bei Hochzeiten, aber für mich symbolisierte es eine Chance, auf das Geschwätz und die Kommentare rund um mein eigenes Leben zu reagieren.

Einige dieser emotionalen Enthüllungen überraschten die Menschen. Einige erwarteten Wut und bekamen stattdessen Mitgefühl und Empathie mit „Innocent“. Einige erwarteten einen Trennungslied, bekamen aber stattdessen eine ehrliche Entschuldigung mit „Back to December“. Es war ein Album, das mir wegen seiner enormen Extreme am wertvollsten war. Es war ungefiltert und potent. Für mich ist „Last Kiss“ der traurigste Song, den ich je geschrieben habe. Mein herzzerreißendster ist „Dear John“ und mein wehmütigster ist „Enchanted“.

Ich werde immer stolz darauf sein, dass ich ein Ziel setzen und es zu Ende zu bringen kann. Ich werde immer zittern, wenn ich mich daran erinnere, dass ich jeden Abend auf Tour „Long Live“ gesungen habe, um die Show zu beenden. Die ausgestreckten Hände dieser strahlenden und schönen Gesichter der Fans. Ihre Unterstützung war wie eine offene Handfläche, die sich ausstreckte und mir vom Boden half, als andere, offen gesagt, gemein waren.

Heutzutage treffe ich meine Entscheidungen, für die, die immer an mich geglaubt haben. Ich versuche ehrlich zu sein, wenn ich es in dem Moment stark fühle. Ich bin immer noch idealistisch und ernst im Bezug auf meine Musik, aber es trifft mich nicht so sehr, wenn sich Menschen darüber lustig machen. Ich weiß jetzt, dass es eines der mutigsten Dinge ist, wenn eine Person mit Aufrichtigkeit Dinge erschaffen kann, alles aufs Spiel setzen kann. Ich wünsche mir manchmal immer noch, dass ich wieder ein kleines Kind in einem winzigen Bett sein kann, und nie erwachsen werde.

Ich habe dieses Album immer als mein Album gesehen, und der Kloß in meinem Hals wird zu einer zitternden Stimme, wenn ich das sage. Vielen Dank, lieber Leser, und es wird endlich.

Ich sehe diese Musik, genauso wie euren Glauben in mich, als das Beste, was mir je passierte, an.
In Liebe,
Taylor