Rainer Maria Rilke
Das Fest
Als Mahl beganns. Und ist ein Fest geworden
Kaum weiß man wie
Die hohen Flammen flackten, die Stimmen schwirrten
Wirre Lieder klirrten aus Glas und Glanz
Und endlich aus den reifgewordnen Takten:
Entsprang der Tanz. Und alle riß er hin
Das war ein Wellenschlagen in den Sälen
Ein Sich-Begegnen und ein Sich-Erwählen
Ein Abschiednehmen und ein Wiederfinden
Ein Glanzgenießen und ein Lichterblinden
Und ein Sich-Wiegen in den Sommerwinden
Die in den Kleidern warmer Frauen sind
Aus dunklem Wein und tausend Rosen
Rinnt die Stunde rauschend in den Traum der Nacht